Denken wie ein Oktopus, oder: Tentakuläres Begreifen
Wilhelm-Hack-Museum

(Post-)Humanismus: Das Genie der Tiere


Das Hirn eines Oktopus besteht aus – je nach Spezies und Zählmethode – 50 bis 75 verschiedenen Bereichen, aber die meisten Neuronen des Tiers sind nicht im Gehirn angesiedelt, sondern sitzen in den Armen. Diese Körpereigenschaften wie auch die Fähigkeit zur Farb- und Formveränderung und nicht zuletzt der Ausstoß von Tinte setzen die Wunderwesen nicht nur zur Tarnung bei Gefahr oder Jagd ein, sondern auch zur Kommunikation.

Lange Zeit grenzte sich der Mensch vom Tier ab, da angeblich nur Menschen denken und sprechen können. Doch im Zeitalter des Anthropozän steht das menschliche Überlegenheitsverständnis infrage. Kann man Tieren ein komplexes Denkvermögen absprechen, nur weil sie nicht unsere Sprache sprechen? Sind die Sprachen von Tieren wirklich so anders als unsere zahlreichen Menschensprachen? Was können wir von den Tieren lernen und sollte unsere Vorstellung von Demokratie auf nicht-menschliche Lebensformen ausgeweitet werden?

Diesen Fragen geht das Ausstellungsprojekt Denken wie ein Oktopus, oder: Tentakuläres Begreifen nach. Die die Ausstellung erweiternde Publikation greift diese Überlegungen ebenso wie bereits viel früher entwickelte Theorien der Wissenschaftsphilosophin, Biologin und Literaturwissenschaftlerin Donna J. Haraway auf, um anhand vielfältiger künstlerischer Arbeiten das bisherige Tier-Mensch-Verhältnis zu hinterfragen. Mit künstlerischen Arbeiten von Monira Al Qadiri, Paulo Arraiano, Sarah Browne, Erik Bünger, Eli Cortiñas, Andreas Greiner, Klara Hobza, David Horvitz, Krõõt Juurak und Alex Bailey, Annika Kahrs und Gretta Louw. Neben wissenschaftlichen und literarischen Zitaten beinhaltet das Buch Essays von Eva Meijer, Julia Katharina Thiemann und Michelle Westerlaken. Mit einem Vorwort von René Zechlin.

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