Patricia Lambertus

Patricia Lambertus

Fantastische Tapetenwelten


Seit über zehn Jahren entwickelt Patricia Lambertus raumgreifende installative Arbeiten, in denen nicht nur die Regeln des physikalischen Raumes aus den Angeln gehoben werden, sondern auch die der Logik und der Vernunft. Ähnlich wie bei den Abenteuern der Titelheldin von Lewis Carrolls Alice im Wunderland, die durch einen schier endlosen Kaninchenschacht in eine fantastische Welt voller Spinnereien und Fabelwesen stürzt, fühlt man sich inmitten von Lambertus’ Panoramen in eine unwirkliche und manchmal unheimliche Traumwelt gestoßen. Ikonografische Inspiration für die imaginären, auf Wandpanelen gedruckten Fotocollagen fand die Künstlerin in der französischen Bildtapete des frühen 19. Jahrhunderts mit ihren narrativen Szenerien und illusionistischen Landschaftsausblicken. Es ist eben jene Vielschichtigkeit und das Spiel mit der Imaginationskraft der Betrachter*innen, die Lambertus’ Fantasie-Interieurs so spannend machen. Im Gegensatz zu Alice im Wunderland verliert man in Patricia Lambertus‘ Bilderwelten jedoch nicht völlig den Verstand, denn sie sind auch Einladungen zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Dargestellten. Die vielverschachtelten Räume werden so zu Echokammern, in denen Diskurse der Gegenwart und der Vergangenheit nicht nur dekonstruiert werden, sondern auch im Hier und Jetzt widerhallen. 


Dieses Buch erscheint anlässlich der Ausstellung Patricia Lambertus – zweijahrtausendfern im Pavillon des Gerhard-Marcks-Hauses in Bremen mit Textbeiträgen von Arie Hartog, Astrid Silvia Schönhagen und Michael Stoeber. 

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