Andrzej Wróblewski, René Daniëls, Luc Tuymans

DE.FI.CIEN.CY

Gemälde von unvergleichbarer, bitterer Schönheit


Das Buch DE.FI.CIEN.CY führt drei Künstler zusammen, die unterschiedlichen Generationen und Nationen angehören. Andrzej Wróblewski, der vielleicht wichtigste Nachkriegsmaler Polens, verstarb 1957 im Alter von dreißig Jahren, René Daniëls (geboren 1950 in Eindhoven) musste sein Schaffen 1987 aus gesundheitlichen Gründen beenden, während Luc Tuymans (geboren 1958 in Mortsel bei Antwerpen) ungebrochen weiter arbeitet. Eine bestimmte, von den drei Künstlern ins Zentrum ihrer Arbeiten gestellte Unzulänglichkeit in der Notwendigkeit der Darstellung verbindet die unterschiedlichen Oeuvres miteinander. Bei Wróblewski steht die Figur des „machtlosen Zeugen“ für eine Malerei, die aus der Schuld des Überlebenden geboren ist, der die Nazi-Greuel gesehen hat, doch nicht hat verhindern können. Tuymans hat den Begriff der „authentischen Fälschung“ für sein Werk geprägt, um der Unmöglichkeit eines unmittelbaren malerischen Zugangs zu den Momenten äußersten Schreckens im 20. Jahrhundert Ausdruck zu geben. Für Daniëls schließlich verkörpert das Bild der „amüsierten Muse“ die Überwältigung des Kunstwerks durch die Warenform. Die circa dreißig abgebildeten Werke werden von Kommentaren begleitet, die Gesprächen von Ulrich Loock mit Joanna Kordjak, Dominic van den Boogerd und Luc Tuymans entstammen. Außerdem diskutiert Tuymans die Auswahl in einem Interview mit Anda Rottenberg. Ulrich Loock hat einen ausführlichen Essay zum Werk der drei Künstler beigesteuert.

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