Anna Lehmann-Brauns

Anna Lehmann-Brauns

Jüngste Geschichte und soziale Realität als bröckelnde Kulisse unserer Erinnerung


Der menschenleere Raum ist, was die Fotografin Anna Lehmann-Brauns (geb. 1968 in Berlin, lebt und arbeitet in Berlin) interessiert – menschenleer, aber prall gefüllt mit Bildern des kollektiven und persönlichen Erinnerns. Nur scheinbar kühl und distanziert, verschafft die Schülerin von Joachim Brohm an der HBG Leipzig ihren Motiven, die sie ausschließlich analog und in vorgefundener Lichtsituation fertigt, eine Aura von Rätselhaftigkeit und Vereinsamung, manche Situation mutet geradezu surreal an. Lehmann-Brauns, die auf der ganzen Welt mit der Kamera unterwegs ist, stieß in Polen auf eine scheinbar verlassene Produktionsstätte für Kirmesgeräte und Figuren für Vergnügungsparks auf dem Areal einer ehemals deutschen Garnfabrik in Schlesien. Bis heute wird hier sogar noch produziert, ein großer Teil des Bestandes allerdings rottet vor sich hin. Unter einer hochgiftigen Schicht Fiberglasstaub gesellen sich "Dick und Doof" zu Zwergen, Engeln und wilden Tieren – sie alle bilden die bröckelnde Kulisse für ein spezielles Kapitel der jüngeren und jüngsten Geschichte Osteuropas.

Das Buch präsentiert ausgewählte Arbeiten aus dieser und weiteren Serien der Fotografin. Mit Texten von Matthias Harder und Sabine Ziegenrücker.

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