David Moses

Silly Symphonies Series

Faszination an der Verrätselung der Welt


In seiner Werkserie Silly Symphonies beschäftigt sich David Moses (geb. 1983 in Bonn; lebt und arbeitet in Berlin) mit der gleichnamigen Walt-Disney-Zeichentrickfilmreihe aus den Jahren 1929–39. Vierzehn der insgesamt 75 Filme liegen Moses’ Malereien zugrunde. Zu jedem von ihnen schuf er seit 2017 eigene Serien. Dabei zerlegt der Künstler ausgewählte Standbilder und lässt fragmentierte Figuren in Pastellkreide auf leuchtenden Farbflächen auf den großformatigen Leinwänden auftauchen.

Es überlappen sich abstrakte Farbfelder und wirbelnde Schraffierungen mit Comicaugen, Pfoten und aufgerissenen Mündern, dazwischen ein Farbnebel. Die Titel – Moses codiert seine Werke mittels Chiffren und Buchstaben sowie Minutenangaben zu den ausgesuchten Standbildern – verweisen bereits auf die Distanzierung des Künstlers von der affirmativen Kraft der Comics. Was bleibt, sind Ausschnitte der Figuren als ästhetische Ankerpunkte, als lose Fragmente in einer ansonsten abstrakten Malerei. Moses befreit seine Held*innen von den pädagogischen wie kulturgeschichtlichen Implikationen durch Farbe, Linie, Übermalung und Ausradierung. Es geht ihm nicht um die Handlungen seiner filmischen Vorlagen. Vielmehr ist es die Theatralik der Figuren, die den Künstler zu seinen archivalischen Auseinandersetzungen inspiriert.

Der Katalog erscheint anlässlich der Ausstellung Dirt Track bei Galerie Russi Klenner in Berlin. Mit einem Essay von Larissa Kikol und einem Künstlergespräch zwischen David Moses und Linda Peitz.

In den Warenkorb ...
Weitere Bücher