Edgar Wind

Ästhetischer und kunstwissenschaftlicher Gegenstand
Ein Beitrag zur Methodologie der Kunstgeschichte
BAND 192

Das wissende Auge sieht mehr. Methodische Meilensteine hin zu einer Kunstwissenschaft


Im Jahre 1922 reichte der Philosoph und Kunsthistoriker Edgar Wind die Schrift Aesthetischer und kunstwissenschaftlicher Gegenstand. Ein Beitrag zur Methodologie der Kunstgeschichte an der Hamburger Universität ein und promovierte bei Erwin Panofsky und Ernst Cassirer. Wind analysierte das Verhältnis ästhetischer Annäherung und theoretischer Fassung von Werken der Kunst als methodische Problemstellung. Doch spielt er beide Positionen keineswegs gegeneinander aus, wie es zeitbedingt nicht untypisch gewesen wäre. Ihm war vielmehr daran gelegen, die Zuständigkeiten der Kunstwissenschaft zu bestimmen und die „Einheit von individueller und werthafter Bedeutsamkeit theoretisch aufzuweisen“, wie Panofsky in seinem Gutachten vermerkt. Denn Wind beschrieb die methodische Umwandlung des kunstästhetischen Gegenstandes in einen kunstwissenschaftlichen. In diesem Gedankengang ist die Schrift ungebrochen aktuell, denn das wissende Auge sieht mehr. Die Arbeit wird nun – als zweiter Band einer Edgar-Wind-Edition (Vgl. Band 174) – erstmals publiziert.

Edgar Wind (1900–1971) war ein deutscher Kunsthistoriker der Warburg-Schule. 1933 spielte er eine Hauptrolle bei der Rettung der Bibliothek von Aby Warburg ins Londoner Exil und gehörte zu den Gründern und Mitarbeitern des dortigen Warburg Institute.

Pablo Schneider (geb. 1968) ist Kunsthistoriker und seit 2021 Programmverantwortlicher für Kunst und Wissenschaft beim Deutschen Kunstverlag.

PRESSESTIMMEN

 „(...) so bleiben doch zumindest zwei seiner Prämissen von Interesse: zum einen die (...) These, die Kunstwissenschaft solle nicht den Fehler machen, sich als eine wertfreie Wissenschaft auszugeben, und zum anderen die Überzeugung, die Kunstwissenschaft solle nicht versuchen, sich als eine rein historische Disziplin zu definieren, die ohne eine systematische Analyse ihres Gegenstandsbereichs auskommen kann. Die nach so vielen Jahren doch noch publizierte Arbeit kann dazu anregen, über diese beiden Prämissen erneut nachzudenken.“

Karlheinz Lüdeking, Frankfurter Allgemeine Zeitung

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