Georg Kolbe

Der Brunnen
Georg Kolbe Museum

Kritische Perspektiven auf ein skulpturales Meisterwerk


Georg Kolbe (1877–1947) zählt zu den bedeutendsten Bildhauer*innen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine idealisierten Aktplastiken sind Ausdruck intensiver Beschäftigung mit der Darstellung des modernen Menschen. Zahlreiche seiner Skulpturen sind von der Bewegtheit des Ausdruckstanzes inspiriert. Kolbe engagierte sich in den Vereinigungen der Secession und stand in engem Austausch mit Künstler*innen wie Max Beckmann, Renée Sintenis, Ernst Barlach und Karl Schmidt-Rottluff.

Ausgangspunkt für das Publikationsprojekt Der Brunnen, das anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Georg Kolbe Museum im Sommer 2025 veröffentlicht wird, ist der im Skulpturengarten aufgestellte Tänzerinnen-Brunnen (1922). Das Buch nimmt eine kritische Stereotypenbefragung der dargestellten Personen in Bezug auf Geschichten des Rassismus sowie der Misogynie vor und untersucht die antisemitische Objektgeschichte des Brunnens und inwiefern es sich um NS-Raubgut handelt. Eine bebilderte Chronologie von Carolin Jahn erzählt die Objektgeschichte und Provenienz, ein kunstwissenschaftlicher Beitrag von Elisa Tamaschke (Kuratorin, Georg Kolbe Museum) verankert die Betrachtung wissenschaftlich. Ergänzt wird dies durch Perspektiven von Autor*innen und Künstler*innen mit Schreibpraxis wie Kirsty Bell, Max Czollek, Julia Grosse, Kasia Fudakowski, David Hartt, Markues und Jimmy Robert.

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