Gesche Würfel

The Absence and Presence of the Berlin Wall

Alle 2,8 km – Nuancen und Geschichten des vereinten Deutschland


Im Jahr 1989 fiel die Mauer in Deutschland; 1990 folgten die Wiedervereinigung und Überführung der ehemaligen DDR in das westdeutsche politische und wirtschaftliche System. Die physische Teilung mag vielerorts vergessen und unsichtbar sein, dennoch wirkt sie bis heute nach. Das Ziel, ein geeintes Deutschland mit einer umgreifenden kollektiven Identität zu schaffen, wurde bislang nicht erreicht. Gesche Würfel (geb. 1976 in Bremerhaven; lebt und arbeitet in New York) widmet sich diesen Spaltungen in ihrer jüngsten fotografischen Arbeit. 

Die Ab- und Anwesenheit der Berliner Mauer ist eine Erkundung der Topografie entlang der Teilung des Landes und bietet eine neue Art des Nachdenkens über das Erbe der Mauer: Würfel fuhr den Berliner Mauerweg ab und stoppte alle 2,8 Kilometer – für 28 Jahre Mauergeschichte –, um den Istzustand der Trennungslinie in Berlin und Brandenburg zu dokumentieren. Neben den eigens für das Buchprojekt entstandenen Fotografien der Orte, an denen die geteilte Stadt Realität war, sammelte die Künstlerin, Stadtplanerin und Soziologin Materialien des Stasi-Unterlagen-Archiv und sprach mit Zeitzeug*innen wie politischen Häftlingen, ehemaligen Gastarbeiter*innen und Personen aus Politik und Kultur über ihre Erinnerungen. Würfel entwirft ein vielschichtiges Panorama und Porträt eines Deutschlands, dessen Teilung und Wiedervereinigung das Land bis heute prägen.
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