Ibrahim Mahama

TRANSFER(S)
Kunsthalle Osnabrück

Verstrickungen von Kolonialgeschichte und Textilhandel


Anlässlich des Jubiläums 375 Jahre Westfälischer Frieden widmet sich der international renommierte Künstler Ibrahim Mahama (geb. 1987 in Tamale, Ghana; lebt und arbeitet in Accra, Kumasi und Tamale, Ghana) der Geschichte der Stadt Osnabrück als Produktions- und Handelsstandort für Textilien, insbesondere Leinen. Leinen wurde nicht nur als Rohstoff verkauft, sondern verwendet, um Kleidung für Zwangsarbeiter*innen auf Plantagen der Westindischen Inseln herzustellen. Außerdem fungierte es als Tauschmittel für Gefangene aus den Küstenregionen des afrikanischen Kontinents. Mahamas Forschungs- und Ausstellungsprojekt untersucht diese vertrackten und im Schatten des Kolonialismus installierten Transferkreisläufe zwischen Mitteleuropa und Westafrika. Dazu verhüllte der ghanaische Künstler das ehemalige Galeria-Kaufhof-Gebäude in der Osnabrücker Innenstadt mit handgewebten Baumwollstoffen und recycelten Jutesäcken: Lokale Stadtgeschichte, Kriegs- und Nachkriegserfahrungen werden durch Mahamas Intervention in den Kontext globaler Handels- und Machtverhältnisse gestellt. 


Die Publikation dokumentiert die Installation TRANSFER(S), die im öffentlichen Raum in Osnabrück gezeigt wurde, sowie das Symposium in Tamale, Ghana, das als zweiter Teil des Projektes stattfand. Mit Beiträgen von Akosua Adomako Ampofo, Bernard Akoi-Jackson, Isaac Gyasi, Thorsten Heese, Priscilla Kennedy, Bettina Klein, Koliko, Kwasi Ohene-Ayeh, Zohra Opoku and The Revival, Gabriel Schimmeroth, kąrî'kạchä seid'ōu, Klaus Weber und dem Künstler.
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