Julian Rosefeldt
Deep Gold
-
EditorInga Kleinknecht, Gabriele Spindler, Landesgalerie Linz
-
SpracheDeutsch/Englisch
-
Format25,5 × 30 cm
-
Eigenschaften144 Seiten, 123 Farb- und 54 sw-Abbildungen, Hardcover mit Halbleinen
-
ISBN978-3-95476-147-0
-
VeröffentlichungApril 2016
-
Preis39,90 €
Eloge auf Eros, Emanzipation und Ekstase
Der Schwarz-Weiß-Film „Deep Gold“ ist eine Hommage an eine Szene aus Luis Buñuels surrealistischem Klassiker „L’Âge d’Or“ (1930). Julian Rosefeldt (geb. 1965 in München, lebt und arbeitet in Berlin) versetzt das Geschehen in einen Nachtclub im Berlin der 1920er Jahre, in dessen großstädtischem Umfeld verschiedene Parallelwelten zusammenwirken. Damit ist der Film eine Erweiterung dessen, was in der schonungslosen filmischen Gesellschafts- und Religionskritik des spanischen Surrealisten bereits anklingt: die Herausforderung einer repressiven Sexualmoral, die Auflösung der gegebenen Geschlechterordnung und der Appell an eine Emanzipation, die nie die Kraft der weiblichen Sexualität ausschließt. Rosefeldt zieht Parallelen zwischen der wirtschaftlichen Situation der 20er und heute und hinterfragt die kulturellen Folgen der sexuellen Revolution. Die filmischen Sprünge zwischen Zeiten und Räumen sagen immer auch etwas über menschliche Befindlichkeiten aus. Die Sehnsüchte der Menschen, die ihren festen Platz in den Hollywood-Kinos haben, übersetzt Rosefeldt in rezeptionsästhetische Kategorien der bildenden Kunst. Das Buch mit Texten von Dorothée Brill und Angela Stief dokumentiert den Film mit zahlreichen Filmstills.