DISTANZ

Katrin Ströbel

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Was uns Orte erzählen


In ihren konzeptuellen Zeichnungen und multimedialen Installationen befragt Katrin Ströbel (geb. 1975 in Pforzheim, lebt und arbeitet in Marseille, Stuttgart und Rabat) architektonische, soziale und urbane Bedingungen der Gegenwart. Der Entstehungsprozess ihrer Arbeiten ist ortsgebunden und erfordert intensive Recherchen vor Ort, die dann in Zeichnungen, Fotografien und raumgreifenden – oft auch performativen – Installationen münden. Neben der Beschaffenheit eines Raums, seiner Geschichte und Funktion geht es Ströbel um die sozialen Parameter, die den Ort definieren, und die Machtstrukturen oder gesellschaftlichen Verhältnisse, die in diesen eingeschrieben sind. Die Auszeichnung mit dem Hans-Molfenter-Preis 2019 der Landeshauptstadt Stuttgart war jüngst Anlass für die Realisierung der Arbeit Vom Berühren und Begreifen im langgestreckten Korridor des Sammlungsbereichs des Kunstmuseum Stuttgart. Ströbel lud die Museumsmitarbeiter*innen ein, über ihre täglichen Handlungen zu sprechen und auf einer 25 Meter langen Wandfläche mithilfe von Spurensicherungspulver zu zeichnen. Das Berühren und Sichtbarmachen der Spuren sonst „unsichtbarer“ Mitarbeiter*innen des Kunstbetriebs gewinnt vor dem Hintergrund des allgemein gültigen Berührungsverbots im Ausstellungsraum und den neuen durch die Coronapandemie bedingten Abstandsregeln an zusätzlicher Relevanz.

you are here versammelt Ströbels künstlerische Reflexionen zu den Geschichten, Funktionen und gesellschaftlichen und politischen Zusammenhängen der Produktions- und Präsentationsorte ihrer Werke. Die Monografie zeigt ihren Ansatz, Zeichnung als kommunikatives Mittel zwischen Gesellschaften und Klassenstrukturen einzusetzen. Mit einem Vorwort von Ulrike Gross und einem Gespräch zwischen der Künstlerin und Kuratorin Anne Vieth.

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