Lygia Clark & Franz Erhard Walther

Handlung als Skulptur

Zwei Pionier*innen sinnlicher Kunsterfahrung


In der Publikation Action as Sculpture / Handlung als Skulptur treffen zwei kunsthistorische Schlüsselfiguren aufeinander, welche mit ihren Arbeiten die Rolle der Betrachter*innen revolutionierten. Obgleich sich Lygia Clark und Franz Erhard Walther nie persönlich begegnet sind und trotz der Verschiedenheit ihrer Werke, lassen ihre fast zeitgleich entwickelten partizipatorischen Ansätze grundlegende Gemeinsamkeiten erkennen.

Lygia Clark (geb. 1920 in Belo Horizonte, Brasilien, gest. 1988 in Rio de Janeiro, Brasilien) gilt als eine der Hauptvertreterinnen des brasilianischen „Neoconcretismo“. Mit ihrem Ansatz, Kunst als partizipatives, sinnliches, mitunter heilendes Erlebnis zu begreifen, wurde sie zu einer der wegweisenden Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Anfang der 1960er-Jahre formulierte Franz Erhard Walther (geb. 1939 in Fulda) im Umfeld des Minimalismus einen offenen Werkbegriff, der die Betrachter*innen als Akteur*innen miteinbezieht. Walther erhob die Handlung zum Werk und beeinflusste damit ganze Generationen von Künstler*innen.

Die Publikation erscheint im Zusammenhang mit der gleichnamigen Ausstellung in der VILLA Franz Erhard Walther. Im Zentrum stehen Arbeiten der 1960er- und 1970er-Jahre, der Zeitraum, in dem sowohl Clark als auch Walther mit Neudefinitionen von Objekt, Form, Autorschaft und ästhetischer Erfahrung die Beziehung zwischen Kunst und Betrachter*innen in ihren jeweiligen kulturellen Kontexten dauerhaft veränderten. Mit Essays von Jessica Gogan, Daniela Labra, Luis Perez-Oramas, Irene Small, Gregory Williams und einem Vorwort von Susanne Walther.
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