Robert Pfaller

Ästhetik der Interpassivität
BAND 175

Konzept der Interpassivität


Menschen, die Filme aufzeichnen, statt sie anzusehen. Studenten, die Texte kopieren, statt sie durchzuarbeiten. Bücherfreund*innen, die Bücher im Regal reihen, statt sie zu lesen. Solche Phänomene erfasst Robert Pfaller mit dem Begriff der Interpassivität, also der Delegation des Genusses an andere Menschen, an Geräte, Tiere oder Pflanzen. In der Alltagskultur allgegenwärtig, finden sie vermehrt Eingang in künstlerische Strategien – nicht zuletzt als Kritik an den lautstark der Kunst angetragenen Vorstellungen der Interaktivität. Ausgehend von der Grundfrage, warum die Leute ihren Genuss nicht haben wollen, sondern ihn anderen zuschieben, entwickelt Pfaller eine Ästhetik der Interpassivität, die er sowohl in ihren theoretischen Prinzipien als auch in kleinen Fallstudien u. a. zu Adi Hoesle, Robert Jelinek, Dostojewski und zum Tanz entfaltet.

Der Philosoph Robert Pfaller (geb. 1962 in Wien) lehrt nach Gastprofessuren in Chicago, Berlin, Zürich und Straßburg Kulturwissenschaft und Kulturtheorie an der Kunstuniversität Linz. Von 2009 bis 2014 war er Professor für Philosophie an der Universität für angewandte Kunst Wien.

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