Sandra Vásquez de la Horra

Das archetypische Ich
Gutshaus Steglitz

Körperhafte Zeichnungen


Primäres Ausdrucksmittel der chilenischen Künstlerin Sandra Vásquez de la Horra (geb. 1967 in Viña del Mar, Chile, lebt und arbeitet in Berlin) ist die Zeichnung, die sie zur Vollendung in geschmolzenes Bienenwachs taucht. Dieses signifikante Verfahren verleiht den Papierarbeiten eine eigentümlich semitransparente und plastische Wirkung, wobei letztere in neueren Leporello und hausartigen Objekten noch gesteigert wird. Die reiche symbolische Formensprache der Künstlerin verwebt persönliche Erinnerungen mit jenen aus dem kollektiven Gedächtnis. Dabei bezieht sie sich insbesondere auf ihre chilenische Herkunft, Pinochets Militärdiktatur und die komplexe Geschichte Lateinamerikas. Sterblichkeit, Wiedergeburt, Sexualität, Mythen und Rituale sowie die Idee einer Einheit von Mensch, Kosmos und Natur sind wiederkehrende Themen ihrer figürlich expressiven Arbeiten.

In Anspielung auf C. G. Jungs Theorie der Archetypen, die Elemente menschlicher Fantasie identifizierte, welche als Inhalte des kollektiven Unbewussten die persönlichen Imaginationen mitstrukturieren, fokussiert die erste institutionelle Einzelausstellung in Berlin Das archetypische Ich auf dieses Ineinander von Individuellem und Kollektivem im Werk der Künstlerin. Der Katalog zur Ausstellung im Gutshaus Steglitz versammelt ca. 80 Arbeiten aus den vergangenen 20 Jahren und bietet damit einen Überblick über Sandra Vásquez de la Horras komplexes Œuvre, in das Jenny Graser, Raphael Fonseca und Friedhelm Mennekes einführen.


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