Sarah Entwistle

Junk Own

Großvaters Archiv als Identitätsgeber


Sarah Entwistle (geb. 1979 in London, lebt und arbeitet in Berlin) ist fasziniert von der Formbarkeit und Umdeutung von Materialien. Diese sind in der Praxis der Künstlerin sowohl architektonischen als auch biografischen Ursprungs. So beschäftigt Entwistle sich seit Jahren intensiv mit der Aufarbeitung und Demontage des Archivs ihres verstorbenen Großvaters und Architektenkollegen Clive Entwistle (1916–1976), den sie nie kennengelernt hat. Das Archiv, bestehend aus nicht realisierten Entwürfen und persönlichen Unterlagen, enthüllte Clive als einen komplexen Menschen mit vielen Gesichtern, dessen esoterische Ader seine Entwurfspraxis stets durchzog. Die Auseinandersetzung mit gefundenen Materialen ist für Entwistle ein Mittel, um ihre eigene Identität als Architektin, Künstlerin und Frau zu evaluieren. Sie entwickelt aus ihnen heraus Objekte und skulpturale Stillleben, die Elemente wie großformatige, handgewebte Wandteppiche, gefundene und umgestaltete Metallabfälle, Keramikobjekte und Arbeiten auf Papier assemblieren.

Junk Own legt Entwistles sensible Praxis offen. Die Monografie zeigt Werke der letzten 5 Jahre und ist durchzogen von zahlreichen Archivstücken aus dem Erbe des Großvaters, begleitet von fiktionalen wie kultur- und kunsthistorischen Texten zur Arbeitsweise der Künstlerin.

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