Tony Cokes

Fragments, or just Moments
Kunstverein München, Haus der Kunst München

„Ich interessiere mich für die Resonanzen, die Re-Habitualisierungen und das Echo dieses historischen Moments in der Gegenwart.“


Seit mehr als drei Jahrzehnten untersucht Tony Cokes (geb. 1956 in Richmond, USA; lebt und arbeitet in Providence, USA) in seinem Werk ­die Ideologie und Affektpolitik von Medien und Popkultur sowie ihre Auswirkungen auf Gesellschaften. Ausgehend von einer grundsätzlichen Kritik an der Darstellung und visuellen Kommodifizierung afroamerikanischer Gemeinschaften in Film, Fernsehen, Werbung und Musikvideos hat Cokes eine einzigartige Form des Videoessays entwickelt, die repräsentative Bilder radikal ablehnt. Diese schnell bewegten Arbeiten bestehen aus vorgefundenem Text- sowie Soundmaterial aus diversen Quellen wie Kritischer Theorie, Online-Journalismus, Literatur und Popmusik.

Die erste institutionelle Einzelausstellung des US-amerikanischen Künstlers in Deutschland markiert zugleich die erste umfassende Zusammenarbeit des ­Kunstvereins München mit dem Haus der Kunst. Inhaltlicher Ausgangspunkt der Neuproduktionen von Cokes ist die ideologisch-propagandistische Verknüpfung beider Ausstellungsorte während der NS-Zeit sowie deren kulturpolitische Rolle im Rahmen der 20. Olympischen Spiele 1972 in München.

Die begleitende und gleichnamige Publikation Fragments, or just Moments überträgt die neu produzierten Videoessays in Form von Stills in das Buchformat und untersucht das Werk von Cokes in seiner Bedeutung für eine zeitgenössische institutions­kritische Herangehensweise. Die Essays schrieben Tina M. Campt und Tom Holert. Mit einer Einführung von Emma Enderby und Elena Setzer (Haus der Kunst) sowie Maurin Dietrich, Gloria Hasnay und Gina Merz (Kunstverein München).

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