Umberto Boccioni

Futuristische Malerei und Plastik
(Bildnerischer Dynamismus)
BAND 153

Die Ästhetik des Futurismus

Dieses theoretische Hauptwerk Umberto Boccionis (1882–1916) erschien unter dem Titel Pittura Scultura Futuriste (Dinamismo Plastico) erstmals 1914 in Mailand. Damit reichte der italienische Künstler fünf Jahre nach der Proklamation des ersten futuristischen Manifests eine Ästhetik nach, die den Futurismus innerhalb der internationalen Kunstszene zu etablieren verhalf. Vom Begründer der Bewegung Filippo Tommaso Marinetti zum offiziellen Theoretiker erklärt, schuf Boccioni mit seiner bahnbrechenden Schrift die intellektuellen Grundlagen der futuristischen Kunst. Er versuchte darüber hinaus, den Futurismus historisch zu positionieren und ihn sowohl von der zeitgenössischen Avantgarde als auch der europäischen Kunstgeschichte abzusetzen. Mit der deutschen Erstausgabe liegt ein wichtiger Quellentext zur klassischen Moderne vor. Der von Boccioni zusammengestellte Anhang enthält 8 der zentralen Manifeste des Futurismus und 51 historische Abbildungen teils verschollener Werke.

Der Maler und Bildhauer Umberto Boccioni (geb. 1882 in Reggio Calabria, Italien; gest. 1916 bei Verona) veröffentlichte zusammen mit seinen Kollegen Giacomo Balla, Luigi Russolo, Carlo Carrà und Gino Severini 1910 „Das technische Manifest der futuristischen Malerei“. Ein Abbild seiner Skulptur Forme uniche della continuità nello spazio (Einzigartige Formen der Kontinuität im Raum), die das Museum of Modern Art in New York besitzt, befindet sich heute auf dem italienischen 20-Cent-Stück.

Herausgegeben von der Bild- und Kunsthistorikerin Astrit Schmidt-Burkhardt. Aus dem Italienischen von Angelika Chott. Deutsche Erstveröffentlichung, ausgezeichnet mit dem Übersetzerpreis der Stadt Wien.