Wiebke Elzel

Sunday, June 26 - Saturday, July 2

Künstlerische und politische Aussagekraft


Wiebke Elzel (geb. 1977 in Hannover, lebt und arbeitet in Köln und Berlin) führt Notizbücher, sammelt Zitate und verfasst Texte, die halb fiktiv, halb dokumentarisch sind. Hier erzählt sie von der Schließung eines Hotels und wie sie beim Ausverkauf der Möbel einen Spiegel erstand. Der hängt nun in ihrer Wohnung und darauf steht eine Postkarte von William Turners Hannibal und sein Heer überqueren die Alpen (1810- 1812), auf dem der Kriegsherr selbst nicht zu sehen ist, sondern seine dem Schneesturm ausgelieferten Gefolgsleute. Damit offenbart Elzel zentrale Themen ihres künstlerischen Denkens: Kulturgeschichte und ihre Artefakte als bis in unsere Gegenwart wirkende Spuren, Reflexion (in mehrfachem Sinne) und die Auswirkungen politischer Ereignisse auf das Individuum. Auch die aktuellen Arbeiten von Wiebke Elzel werfen grundlegende Fragen nach dem Verhältnis von Kunst und Weltgeschehen auf. Die Reihe Sunday, June 26 – Saturday, July, 2 verweist auf sieben Ausgaben der International New York Times, die das Ausgangsmaterial für die mehrteilige fotografische Arbeit bilden. Zum wiederholten Male zerlegt Elzel in kleinteiliger Arbeit Schlagzeilen in Fragmente und einzelne Buchstaben, die sie zu einem scheinbar zufällig entstandenen Bild neu arrangiert.

Mit einem Text von Barbara Josepha Scheuermann.

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